An den roten Heidelbeersträucher hingen verzeinzelt noch die kleinen blauen süßen Beeren. Die Sonne strahlte makellos vom Himmel und wir saßen gemütlich am Gipfel des Hochkeils.
Hinter unserem Rücken türmten sich die markanten Mandelwände des Hochkönigs auf und vor uns war eine Aussicht ist nur schwer in Worte zu fassen.
Was für ein Bilderbuch goldener Herbsttag in den Bergen. Ich lehnte mich an meinen Lieblingsmenschen, Mr. Bergfreak kaute an seinem Gipfelwiener und genoß genauso wie wir die wärmende Sonne.
Es war ein wundervoller Tag und ich fühlte mich frei und unbeschreiblich glücklich...
Am Hochkönig, am Fuße des traumhaft schönen Hochkönigsmassiv's mit den gezackten Mandelwänden, startet die Panoramatour vom Arthurhaus auf den Hochkeil.
Ist man erstmal im Dorf der Tiere angelangt, sollte man sich doch etwas Zeit nehmen um die Bewohner zu begrüßen und im Neid zu versinken, wie schön es Hase & Co. dort oben doch haben.
Auf den breiten Forstweg geht es erstmal gerade bis moderat steigend auf den Weg Nr. 84 Richtung Hochkeil-Gipfel.
Wir kamen nur langsam vom Fleck denn das großartige Panorama , welches sich rund um uns auftat, war einfach beeindruckend. Der Wegweiser zeigte uns 1 1/2 Stunden zum Gipfel, mir war jedoch jetzt schon klar, dass wir heute auf jeden Fall etwas länger brauchen, denn ein Sonnenbad mit Panorama war unterwegs auf jeden Pflichtprogramm. Wir hatten den ganzen Tag Zeit - uns hetzte nichts und somit konnte auch Mr. Bergfreak in aller Ruhe seinen Weg so dahin schnüffeln.
Stetig gewannen wir an Höhe und genossen unseren moderaten Wanderweg immer Richtung Gipfel.
Von dem breiten Forstweg gehen immer kleine Trampelpfade in die Hochmoorebene. Gespickt von Blaubeersträuchern, welche bereits im Herbstgewand waren, wurde der Weg und die Aussicht auf die Mandlwände von Meter zu Meter beeindruckender und ich fand auch schon recht schnell ein Fleckchen zum genießen.
Unbedingt wollte ich zu diesen kleinen Bergsee am Troiboden und mit jeden zurück gelegten Höhenmeter wurde die Sicht in die umliegende Bergwelt spektakulärer, jedoch von einem Bergsee war weit und breit nichts zu sehen.
Auf einmal tauchte in einer Senke eine kleine Pfütze auf. Unscheinbar - fast schüchtern lag der "Bergsee" am Troiboden vor uns und mit jeden Schritt wo wir näher kamen fing mein Herz an schneller zu schlagen. Es bewahrheitet sich hier wieder, das Größe nicht alles ist. Die kleinen Dinge haben meist die größte Wirkung. Ich war den Tränen nahe und blickte verträumt in dieses kleine Gewässer.
Mr. Bergfreaks kam und schleckte mir meine Freudenträne von der Wange. Mitten im bergigen Hochmoorsumpf nahm ich ihn in den Arm und knuddelte ihn wie es nur ging.
Mein Bub - mein treuer Begleiter - mein Seelenhund!
Ich mußte hier einfach noch etwas verweilen und genießen, die Aussicht auf den Hochkönig und seinen Mandelwände waren einfach unbeschreiblich schön.
Das Glück war auf diesen Weg mein Begleiter und mein fettes Grinsen im Gesicht war an diesem Tag nicht zu übersehen.
Von meinem Moorplätzchen war es zum Gipfel noch gut 15 Minuten. Der Weg verwandelte sich in einen Trampelpfad und führte durch stachelige Heidelbeersträucher.
Mit seinen 1.782 m ist der Hochkeil nicht gerade der höchste Berg, jedoch diese Aussicht macht diesen Gipfel zu etwas ganz besonderen. Was für eine Gipfelshow - Großes Alpenkino war angesagt und der Film hieß "Rundblick Grande Amore".
Wir sahen von den Hohen-Niederen Tauern zum Dachstein welche bereits ihr Winterkleid übergestreift hatten, weiter übers Tennengebirge sowie dem Hochkönig mit seinen markanten Mandlwände.
Ein Bänkchen lud uns zum Rasten ein und diese Einladung konnten wir natürlich nicht ausschlagen.
Wir genossen mit einer Tasse Tee und ein paar Keksen diese fabelhafte Aussicht. Mr. Bergfreak knabberte an seinen Gipfelwiener und ich lehnte mich an meinen Lieblingsmenschen an, schloß die Augen und atmete tief ein. Diese klare reine Luft, diese Ruhe, der Genuß des Duftes der Almkräuter und Sträucher welche hier oben wuchsen - ich hätte die Zeit am liebsten angehalten, jedoch mein Magen meldete sich bereits jetzt und wir hatten noch etwas Wegstrecke vor uns.
Somit machten wir uns auf, den Rundweg um den Hochkeil weiter zu gehen um nach gut 2 Stunden wieder am Ausgangspunkt im Dorf der Tiere zu stehen.
Als wir unsere Runde gelaufen waren und vor unserem Auto standen, lockte mich die Schweizer Hütte mit ihren Käseduft zu einer Einkehr.
Gemütlichkeit war hier der Gastgeber und ich war wirklich fasziniert wieviel verschiedene Käsesorten hier selbst produziert werden.
Da essen bei uns eigenltich immer geht, bestellte ich ein leckeres Käsebrot und beim Verzehr erfuhren wir, daß morgens um 5.00 Uhr die Kühe gemolken werden und die Sennerin mit dem Kasn beginnt. Täglich wird 1 Käselaib aus 120 Litern Milch hergestellt und im Käsekeller bei 15° jeden 2. Tag mit Salzwasser gewaschen und gewendet wird.
Mindestens 4 Wochen wird er dort gelagert bis er dann zum Verzehr auf einen Butterbrot landet.
Vom Bergbauern Mozzarella bis zum Sauerkas gibt es auf dieser Hütte den selbst hergestellten Käse zum verzehren und auch zum mitnehmen.
Leider war es nicht Donnerstag als wir hier zu Besuch waren, denn das Hütten Käse Fondue hätte mich wirklich sehr gereizt. Jedoch aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Tourendaten
Rundwanderweg Hochkeil (mit Gipfel) 13,5 km
Höhenmeter: 450, Gehzeit: ca. 4 Stunden
Schwierigkeit: *, Panorma: *****
Dieser Beitrag basiert auf einen privaten Aufenthalt in der Schweizer Hütte.
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